Aus Meißner Hof werden Sozialwohnungen
SEEG: „Das letzte Vorhaben ist das Schwierigste“
Der ehemalige Meißner Hof in der Lorenzgasse 7 wird saniert. Das Renaissancegebäude mit Bauteilen aus den Jahren 1640 und 1860 soll als Wohnhaus überleben. Möglich macht das ein Zuschuss von rund einer Million Euro aus öffentlichen Mitteln. Entstehen sollen zehn Sozialwohnungen, bezugsfertig ab 2027/2028. Vermietet werden sie an Menschen mit Wohnberechtigungsschein. Geplant sind Wohnungen unterschiedlicher Größe und Ausstattung, darunter auch eine große Sechs-Raum-Wohnung mit Balkon. Beim Pressetermin am 16. Dezember 2025 stellten Birgit Richter, Geschäftsführerin der Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft Meißen, und Karsten Ruckau, Projektverantwortlicher der SEEG Service, das Vorhaben vor. Auch Oberbürgermeister Markus Renner war vor Ort und informierte sich über die Transformation des Meißner Hofes. Für Renner ist das Projekt doppelt bedeutsam. Mit seiner Wahl zum Oberbürgermeister beginnt für ihn auch ein neuer Abschnitt in der SEEG, deren Aufsichtsratsvorsitz er übernimmt. Beim Rundgang wird es kurz persönlich: Renner erinnert sich daran, was er zuletzt im Meißner Hof gegessen hat – ein Moment, der auch zeigt, wie sehr das Haus Teil der Meißner Alltagsgeschichte und Ort für gutbürgerliche deutsche Küche war. Für die SEEG ist die Sanierung des Meißner Hofs ein besonderer Meilenstein. „Das ist das letzte große Vorhaben unseres Bestandes – und zugleich das Schwierigste“, sagt Birgit Richter.Das vorletzte Projekt, Baderberg 10, ist bereits weit fortgeschritten und soll künftig von der Volkshochschule genutzt werden. Die Lorenzgasse 7 ist dagegen klar für den Sozialwohnungsbau vorgesehen. Das Gebäude besteht aus Vorder- und Hinterhaus mit Innenhof. Im Hinterhaus befanden sich Lagerräume und eine ehemalige Kegelbahn, im Erdgeschoss des Vorderhauses wurde der Meißner Hof bis Ende 2023 von Frank Arold betrieben. Bereits 2019 begann die Sanierungsplanung. Gebaut werden konnte jedoch erst nach Aufgabe der Gaststätte. Hinzu kommen erhebliche statische Probleme in den oberen Geschossen. Geplant sind aufwendige Verstärkungen, ein zweiter Rettungsweg sowie Lösungen im Spannungsfeld von Denkmalschutz, Brandschutz und Altstadtlage. Einschränkungen bleiben: keine Balkone nach Außen, keine Barrierefreiheit, keine eigenen Stellplätze. Parken ist nur über das Bewohnerparken in der Altstadt möglich.
Die Gesamtkosten liegen bei rund drei Millionen Euro. Trotz des Zuschusses verbleibt ein Eigenanteil von etwa zwei Millionen Euro bei der SEEG. Drei Millionen für zehn Wohnungen – das ist der heutige Preis für den Erhalt historischer Substanz in der Altstadt. Trotz aller Herausforderungen der vergangenen Jahre schwingt beim letzten Projekt auch Stolz mit. Birgit Richter sagt: „Es hat Spaß gemacht, hier in Meißen etwas zu bewegen.“ Im Frühjahr 2026 beendet sie ihre Tätigkeit bei der SEEG. Der Meißner Hof wird damit nicht nur ihr letztes großes Projekt, sondern auch ein Zeichen für den Wandel: vom traditionsreichen Gasthaus hin zu sozial gebundenem Wohnraum.
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