Schornstein gesprengt

Normalerweise geht es hier in Neusörnewitz eher beschaulich zu. Doch am heutigen Vormittag versammelten sich die Bewohner des Kahlhügelwegs neben den Garagen. Die Blicke waren zum ehemaligen EWS-Gelände gerichtet. Es hatte sich inzwischen herumgesprochen, Punkt elf soll es fallen, das Wahrzeichen des Ortes, der Schornstein des ehemaligen VEB Elektrowärme Sörnewitz. Hier, wo vor dreißig Jahren die Bügeleisen für den Export gebaut wurden, braucht man den Platz für neue Gewerbeansiedlungen. Einen Schornstein aber benötigt man dazu nicht. Nachdem die Oktoberstürme dem imposanten Bauwerk die Krone zerzaust hatten, sind nun seine Sekunden gezählt. Ein letztes Hupsignal, dann fällt der 90- Meter-Riese in sich zusammen

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