Potemkin auf dem Theaterplatz
Wirtschaftsförderer sorgt für „Belebung“ des Theaterplatzes.
Touristen, die derzeit versehentlich auf den Theaterplatz geraten, sind schon einigermaßen erstaunt, über die kühnen Konzepte der Stadtplanung. Dabei hatte Meißens Wirtschaftsförderer die Belebung doch selbst in die Hand genommen. Den Oberbürgermeister nebst komplettem Hofstaat hatte er im Mai angefordert, um die verfallenen Häuserfassaden mit Weinreben zu begrünen. Medienwirksam wurde Rebe für Rebe gepflanzt. Doch damit nicht genug: Wirtschaftsförderer Raupp ließ in die Kellerfenster Lautsprecher einbauen. Wenn die Häuser schon nicht bewohnt sind, dann muss das ja nicht gleich jeder merken. Meißen ist eine Stadt mit steigender Einwohnerzahl! Und in den Kellern ist Party – Tag und Nacht – zumindest klingt es nun so. Die Lautsprecher spielen noch, doch die Weinreben vor den verwahrlosten Häusern Häusern sind schon lange weg. Dabei sollte das Grün doch so schön die Schandflecken im fast abgeschlossenen Sanierungsgebiet überdecken. Der Wirtschaftsförderer aber hat schon neue Ideen. Von den Parkgebühren wird Grassamen gekauft und dann alles schön begrünt auf den städtischen Flächen. Ein Anfang ist gemacht – und auch mit der Belebung geht es jetzt vorwärts. Die neue Verkehrsführung sorgt gerade für viel Spaß rund um den Theaterplatz – doch das ist ein Thema für morgen.