Wein-Nacht oder Weihnacht?
Meißen schmückt sich für die Festmonate September …. Dezember!
Von drauß' vom Walde komm ich her; Ich muß euch sagen, es weihnfestet sehr! Allüberall auf den Tannenspitzen Sah ich goldene Lichtlein sitzen; Und droben aus dem Rathaustor Sah mit großen Augen der Bacchus hervor, Und wie ich so strolcht durch den finstern Tann, Da riefs mich mit heller Stimme an. "Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell, Hebe die Beine und spute dich schnell! Die Kerzen fangen zu brennen an, Die Weinfestzeit ist aufgetan, Und morgen flieg ich hinab zur Erden, Denn es soll wieder Weinfest werden!" Ich soll nur noch in diese Stadt, Wo's ganz eilige Menschlein hat. Weit vor der Zeit schon wollen sie`s zeigen, winden Girlanden aus Tannenzweigen. Grüne Nadeln sollen es sein, viel schöner als die Blätter vom Wein. Weinfeste gibt es im ganzen Lande zur Masse doch Meißen hat Tannengrün in jeder Straße. Und so fragt sich Rupprecht, der wackere Mann, was dann wohl im Schoppen drin sein kann? Ist es Traminer, Rießling, Burgunder, oder vielleicht Apfel-Holunder? Nein, ruft das Christkind, das wird ein Spaß Meißen hat diesmal Fichtennadel im Glas. Frei nach Theodor Storm