Über den Tisch gezogen?
Abrisspläne zur Fährmannstraße ohne Beschluss
Es geht um die Pläne zur Fährmannstraße in Meissen.
2012, also vor sechs Jahren erkannte die Stadt Meissen an der Triebischseite der Fährmannstraße alte Häuser in teils schlechtem Allgemeinzustand. Die Idee war Abriß und Schaffung einer Uferpromenade. Dazu gab es dann vor 5 Jahren den Aufstellungsbeschluss eines Bebauungsplans. Ab sofort war es den Eigentümern der Häuser unter anderem verboten, diese zu sanieren. Diese so genannte Veränderungssperre wurde vor drei und vor zwei Jahren verlängert. 2015 wurden dann in nichtöffentlicher Sitzung Abrisspläne für die komplette Fährmannstraße beraten. Ein weiteres Jahr später gab es eine öffentliche Vorstellung. Inzwischen war klar, dass der Komplettabriss schwierig werden würde, da sich einige der Häuser in Privatbesitz befinden. Außerdem lehnte die Denkmalpflege den Abriss der Häuserzeile ab.
Im Herbst letzten Jahres wurde den Stadträten im Bauausschuss eine so genannte Fortschreibung des städtebaulichen Konzeptes vorgestellt. Dabei nahmen die Planer noch einmal Bezug auf den bereits abgelehnten Abriss. Intensiv rot eingefärbt waren die fünf Häuser, die in der ersten Phase abgerissen werden sollen.
Dann kam die neue Planung. In dieser war in freundlichem Orange sogar ein neues Gebäude eingezeichnet. Dass auch für diese Variante die gleichen fünf Wohnhäuser der Abrissbirne zum Opfer fallen müssen, wurde nicht dargestellt. Erst beim Übereinanderlegen der Pläne wird klar, das die neue Idee die alte ist – mit dem Unterschied eines einzigen Neubaus. Und so ist zu erklären, dass selbst aufmerksame Räte nach der Präsentation unwidersprochen bekundeten, die Idee sei besser als die Abrissidee.
Diese Frage wurde nicht beantwortet. Auch die Frage nach der Einbeziehung der Arbeiten aus dem Linee-Preis und die Verträglichkeit der Pläne mit der Hochwasserschutzstrategie konnte nicht beantwortet werden.
Im Endeffekt versprach die Verwaltung, in einer der kommenden Sitzungen die offenen Fragen zu beantworten. Somit mussten die Räte davon ausgehen, dass nochmals beraten wird, bevor erste Fakten geschaffen werden.
Ohne Beschluss und im festen Glauben der Stadträte an die Zusagen aus dem Rathaus endet die Diskussion an dieser Stelle. Was wohl keiner der Räte ahnte, ist die Tatsache, dass Oberbürgermeister Olaf Raschke ohne weitere Rücksprachen wenige Tage später einen Abrissantrag stellen ließ. Mindestens ein Stadtrat sieht das als unredliches Verhalten der Verwaltung.
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