Segen, Mönche und ein Känguruh
Die erste Woche des Meißner Ratssaales wurde mit einer Festwoche gestaltet.
Frühingshaft startete die Festwoche im historischen Meißner Rathaus am 12. April 2010. Spender, Politiker und Gäste aus dem öffentlichen Leben der Stadt waren zur Einweihung des neuen Schmuckstücks eingeladen. Dem Oberbürgermeister stand die Ehre zu, den Saal mit einem kleinen geschichtlichen Ekskurs zu eröffnen. Nach der Eröffnung segneten die Repräsentanten der evangelischen und katholischen Kirche den Saal und die darin tätigen Menschen. Bereits am Dienstagvormittag eroberten 200 Meißner Kindergartenkinder den Ratssaal um gemeinsam mit dem OB, der den Großvater gab, das Rübchen aus dem Boden zu ziehen. Noch am selben Abend begeisterte Ex-Staatsminister Heinz Eggert, begleidet von mit einer Lesung. Märchenhafte Weisheiten und Weisen war das Thema. Der Mittwoch war der Theatergruppe der Pestalozzimittelschule vorbehalten. Die Schüler hatten die Erfindung des Porzellans vor 300 Jahren als Thema auserkoren. Am Donnerstag eroberten die Karnevalisten vom MCV den Ratssaal. Uwe Reichel als Maus und Andreas Krause als Käguruh - da tobte der Saal. auch musikalisch, doch eher getragen ging es am nächsten Abend zu. Die Mönche eröffneten die festliche Weinprobe der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen. Vor 850 Jahren hatten die Meißner mit dem Weinbau begonnen. Davon zeugt eine Urkunde aus dem Jahre 1161. Das ließen sich die Gäste des Abends natürlich nicht zweimal sagen. Weinselig ging es auch am Sonnabend mit dem Winzerchor weiter. Den Abschluss der Festwoche bildete ein Tanztee am Sonntagnachmittag. Roman Badura mit seiner Band animierte die tanzwütigen Meißner, das parkett, oder besser die Dielung des Ratssaales zu testen. auch beim Swing schweifte so mancher Blick durch den representativen Saal, hinauf zu der Decke mit den 500 Jahre alten Balken. Die Festwoche ist zu Ende. Die Nutzung des Saales zu allen erdenklichen Anlässen beginnt gerade erst. Es war für Meißen eine historische Woche. Die gründlichste Sanierung in 500 Jahren Rathausgeschichte ist abgeschlossen. Und das mit einem Ergebnis, das sich sehen lassen kann.
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