68 Tonnen in der Schwebe
Die Brücke über der Wilsdruffer Straße wurde montiert.
Für den Fahrzeugverkehr war der Plossen in Meißen zwischen Neumarkt und Marienhofstraße am letzten Aprilsonnabend gesperrt. Pünktlich 20 Uhr begannen die Spezialisten einer Stahlbaufirma aus Sande bei Wilhelmshaven mit den Vorbereitungen zum Einheben der neuen Eisenbahnbrücke über die Wilsdruffer Straße. 600 Kilometer hatte das beeindruckende Brückenteil von der Nordsee bis nach Meißen zurückgelegt. Donnerstagsabend begann die Fahrt und Freitagfrüh, 5.00 Uhr konnte der Spezialtieflader auf der Baustelle in Meißen abgestellt werden. Jetzt konnten die hydraulisch gelenkten Achsen zeigen, wie der lange Tieflader zum Erstaunen der Zaungäste auf der recht engen Kreuzung wenden kann. Dann wurden die letzten Meter zum Bestimmungsort zurückgelegt. Das Brückenteil steht zwischen den beiden frisch betonierten Widerlagern der Eisenbahnstrecke Meißen-Altstadt-Triebischtal. Unter den aufmerksamen Blicken der Bauleitung trifft Minutengenau der Kran aus Potsdam ein. Der achtachsige Gigant bringt allein fast 100 Tonnen Masse auf die Straße und kann 500 Tonnen Last heben. Der Aufbau des Autokrans an der Einsatzstelle in Meißen dauert reichlich zweieinhalb Stunden. Auf mehreren Tiefladern werden große Gewichte herangefahren, die Als Ballast diesen und das Gewicht der Stahlbrücke zum Teil ausgleichen sollen. Wie geplant können die Spezialisten gegen 23 Uhr das Brückenteil an die vier Stahltrossen nehmen. Dann kommt der entscheidende Moment. Millimeter für Millimeter werden die Seile gestrafft, bis sich das 68 Tonnen schwere Teil kaum merklich vom Tieflader löst. Parallel laufen die letzten Feinarbeiten an den Auflagen der beiden Widerlager. Dann kommt – nach einem einem lauten Knacken - die fast 70 Tonnen schwere Brücke in Bewegung. Ganz behutsam wird der Stahlkoloss in Einbaurichtung gedreht und dann behutsam abgesetzt. Kurz vor Mitternacht war das Einheben der Brücke über die Wilsdruffer Straße abgeschlossen. Die restlichen Nachtstunden wurden genutzt, um Laufstege und Geländer anzubringen, dann galt es den Kran abzubauen. Die Brötchenkäufer vom Plossen konnten dann am Sonntagfrüh schon die neue Brücke über der Wilsdruffer Straße bewundern. Ein weiteres entscheidendes Stück der Bauarbeiten an der S-Bahnstrecke ist damit erledigt. Die Bauleitung geht übrigens fest davon aus, dass hier ab Weihnachten die ersten Züge rollen werden.
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