Peinlichkeiten in Siebeneichen
Stadt Meißen „vergisst“ mehrere Jahre lang den Arita-Hain zu pflegen.
Erholungssuchende, die in Meißen den Park Siebeneichen aufsuchen, werden gleich neben einer prachtvollen Platane durch ein verwittertes Schild auf den Arita-Hain mit der Nabeshima-Stele hingewiesen – und das ist auch gut so! Ohne Hilfe sind die Überreste des kleinen Parks mit den japanischen Gehölzen nicht mehr zu finden. Die Natur in Form der Großen Brennnessel und des Staudenknöterichs hat die exotischen Pflanzen fast vollständig niedergerungen. Einst wurde die Parkanlage als Symbol der Städtepartnerschaft Meißens mit dem japanischen Arita angelegt. Eine Stele zu Ehren des Wissenschaftlers Naotsugu Nabeshima ziert seitdem das Areal, Bänke wurden aufgestellt, um das Verweilen an diesem idyllischen Ort zu erleichtern. Akribisch wurden früher die Gehölze verschnitten und Wege gepflegt. Unkräuter hatten keine Chance und die Bänke waren sauber. Seit einigen Jahren aber hat die Stadtverwaltung den Arita-Hain vergessen. Seitdem wächst Gras – oder besser Unkraut über die Sache. Ein Besucher aus Cossebaude, der oft zum Spazierengehen nach Meißen kommt, beobachtet die Zustände schon seit Jahren. Er stellte jetzt treffend fest, dass nun Zeit zum Handeln sei. Die Brennnesseln stünden ja inzwischen höher als der Meißner Oberbürgermeister groß ist. Die späte Erkenntnis zeigt so mancherlei Defizite in den Amtsstuben Meißens auf. Offensichtlich gibt es keinen Plan – das ist fatal für eine Verwaltung. Außerdem lebt das Thema Städtepartnerschaft vorrangig auf Bühnen und zu Festen – das ist peinlich. Richtig schlimm aber ist, dass sich von den vielen Mitarbeitern der Stadtverwaltung und deren Spitze auch in der Freizeit offensichtlich jahrelang keiner in den Park Siebeneichen verirrt. Wahrscheinlich wäre der Weg aus der jeweiligen Heimatgemeinde einfach zu weit.
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