Datum: 04.06.2013
Rubrik: Nachrichten
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Beitrag: Die Lage wird ernst!

Die Lage wird ernst!

Meißen am 3. Tag des Junihochwassers 2013.


Dienstagnachmittag, Tag drei des Junihochwassers 2013. Es ist der Tag, an dem die Stadt Meißen beginnt vollzulaufen – erst Theaterplatz und Sägewerksgelände, dann Gerbergasse; Roßplatz und so weiter. In der Innenstadt wird fieberhaft gearbeitet. Es gilt eine Notstromversorgung zu sichern, Bürger und Einrichtungen müssen über den Stand der Vorbereitungen informiert werden. Ganz pfiffige Zeitgenossen entwickelten aus diesen Ansagen diverse Gerüchte. So heute von einer Totalevakuierung die Rede. Außerdem sollten angeblich alle Brücken und der Tunnel gesperrt sein. Dabei gab es lediglich eine Entscheidung zur Altstadtbrücke. Kurze Irritationen gab es am Tunnel. Schuld war ein Unfall. Nach wenigen Minuten aber rollte der Verkehr auf der B101 wieder. Zeitgleich war die Müllabfuhr auf der letzten Runde vor der Flutung im Stadtgebiet unterwegs und an mehreren Punkten füllten viele Helfer unzählige Sandsäcke. Am Heinrichsplatz trat dann am frühen Nachmittag ein Engpass ein und das ärgerte unter anderem Stadtrat Thomas Tallacker, der den Transport übernommen hatte. Das mit den Sandsäcken stimmt nur zum Teil. Am Heinrichsplatz waren genug vor Ort – aber es fehlte der Sand. Angesichts vieler gut aufgeschichteter Dämme kam der Gedanke auf, ob die „Aktion Sandsackfüllen“ vielleicht schon beendet ist. Dort, wo Sand und Säcke zeitgleich da waren packten hunderte Hände gleichzeitig zu den Schaufeln und sorgten für ausreichend Nachschub. Andere wiederum kümmerten sich um die Versorgung. Der Kleinbus der Heilsarmee mit Holger Schmidt am Steuer war unermüdlich unterwegs und verwandelte Wasser zu Kaffe – sehr zur Freude der Helfer. In einer stadtbekannten Kneipe an der Elbstraße wurde die Zapfanlage fachgerecht geleert. Verdient haben sich die fleißigen Helfer den Gerstensaft, schließlich hatten beim Ausräumen alle mit angepackt. Der Oberbürgermeister hat derweil massenhaft Anfragen von Politikern aus Land und Bund zu bewältigen. Das wird wohl das Thema Nummer eins der folgenden Monate werden. Zum Glück für die Geschädigten stehen Wahlen ins Haus. Bis dahin aber ist noch etwas Zeit.

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